Spielnotizkarte

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Die Spielnotizkarte dient dem Schiedsrichter zur Dokumentation des Spielverlaufs.

Allgemeines[Bearbeiten]

Der Schiedsrichter vermerkt mittels eines Schreibgeräts auf der Spielnotizkarte den Spielverlauf. Sie dient dem Schiedsrichter somit zur Dokumentation des Spielgeschehens und ermöglicht es ihm, schon während des Spiels keine wichtigen Informationen zu vergessen (insb. Verwarnungen) und später den Spielbericht richtig und lückenlos zu erstellen bzw. auszufüllen.

Das Führen von Spielnotizen ist in den Regeln vorgeschrieben. In Regel 5 heißt es wörtlich: "Der Schiedsrichter hat [...] sich Aufzeichnungen über den Verlauf des Spiels zu machen".

Zu notierende Informationen[Bearbeiten]

Es sollten auf jeden Fall vermerkt werden:

Daneben sollten alle anderen besonderen Vorkommnisse (z.B. Innenraumverweis für Trainer; Vergehen vor Beginn oder nach Ende der Strafgewalt, meldepflichtige Verletzungen) notiert werden.

Welche Informationen im Einzelnen notiert werden sollten, hängt auch davon ab, welche Informationen vom Schiedsrichter im Spielbericht erwartet werden.

  • Bei Treffern sollte zumindest noch die Spielminute vermerkt werden. Wenn dies im Spielbericht erwartet wird, muss auch der Torschütze (d.h., dessen Rückennummer) notiert werden.
  • Bei Verwarnungen sollte immer die Spielminute notiert werden, außerdem sollte der Grund notiert werden. Hierfür genügt eine Kurzbeschreibung, die man sinnvollerweise auf der Spielnotizkarte abkürzt (z.B. "U" für unsportliches Betragen, "F" für Foulspiel, "H" für Handspiel).
  • Bei einem Feldverweis auf Dauer durch eine "glatt rote" Karte sollten unbedingt die genauen Umstände stichpunktartig notiert werden. Dazu gehören neben der Spielminute mindestens auch die Art des Vergehens, der beteiligte (z.B. gefoulte oder beleidigte) andere Spieler und der Geschehensablauf einschließlich der Position auf dem Spielfeld.
  • Bei Auswechslungen sollten die Rückennummern der ein- und ausgewechselten Spieler und die Spielminute notiert werden. Bei Spielern, die nicht gemeldet waren (oder in Verbänden, bei denen eine Passkontrolle von Auswechselspielern nicht stattfindet) sollten auch Name und Geburtsdatum des Spielers notiert werden. In Ligen, in denen ausgewechselte Spieler beliebig oft wieder eingewechselt werden dürfen, wird dies schnell unübersichtlich und eine genaue Dokumentation ist kaum mehr möglich; zumindest sollte dann aber festgehalten werden, welche Spieler überhaupt eingesetzt wurden (wenn es Elfmeterschießen geben kann, sollte aber auch dann genau mitgeschrieben werden, so umständlich es auch ist, damit am Ende die am Elfmeterschießen teilnahmeberechtigten Spieler zweifelsfrei feststehen).

Maßstab für das, was notiert werden sollte, ist letztlich, dass der Schiedsrichter in der Lage sein muss, den Spielbericht einschließlich eines ggf. erforderlichen Sonderberichts lückenlos und nachvollziehbar zu erstatten. Dabei sollte der Schiedsrichter sich eher nicht auf sein Erinnerungsvermögen verlassen, gerade bei etwas turbulenten Partien gestaltet sich eine Berichterstattung aus der Erinnerung schwierig, und man kann sich u.U. an Details nicht mehr erinnern, von denen man auf dem Platz noch glaubte, sie nicht notieren zu müssen.

Handhabung im Gespann[Bearbeiten]

Die Führung der Notizen im Gespann sollte unbedingt abgesprochen werden. Am sichersten ist es, wenn beide Assistenten und der Schiedsrichter alles mitschreiben; nur dann können die Assistenten den Schiedsrichter bestmöglich unterstützen. Die Notizen aus der 1. Halbzeit sollten in der Halbzeitpause im Gespann abgeglichen werden, die Notizen aus der 2. Halbzeit nach Spielende.

Arten von Spielnotizkarten[Bearbeiten]

Am gängigsten sind vorgedruckte Karten aus Karton, die im Fachhandel erhältlich sind (siehe Abbildung). Diese haben die gleiche Größe wie die Disziplinarkarten. Ein Nachteil dieser Karten ist, dass sie verhältnismäßig wenig Platz bieten (insb. für die für den elektronischen Spielbericht erforderlichen Informationen), und dass sie durch Schweiß oder Regen schnell aufweichen. Als Alternative gibt es Abreißblöcke mit vorgedruckten Notizzetteln im DIN A6-Format. Diese passen in die sogenannten FIFA-Mäppchen. Sie bieten mehr Platz für Notizen und werden in dem Mäppchen auch bei starkem Regen nicht nass. Manche Schiedsrichter verzichten auch auf Vordrucke und führen ihre Notizen auf Blanko-Blöcken oder weißen Kartonstücken; dies ist jedoch allenfalls erfahrenen Schiedsrichtern zu empfehlen. Außerdem gibt es gelbe Karten, die auf einer Seite für Notizen mit einem Bleistift vorgedruckt sind und nach Ausradieren wiederverwendet werden sollen. Diese Karten bieten am wenigsten Raum für Notizen, die außerdem verwischen können. Der Einsatz ist nur im Notfall (z.B. andere Notizkarte vergessen) zweckmäßig.

Aufbewahrung während des Spiels[Bearbeiten]

Die Notizkarte sollte während des Spiels in einer der Brusttaschen getragen werden. Ob links oder rechts und ob in der gleichen oder gerade der anderen Brusttasche wie die gelbe Karte, ist Geschmackssache. Die gelbe Karte kann jedoch die Notizkarte - je nachdem, ob sie vor oder hinter dieser in der Brusttasche steckt - vor Schweiß oder vor Regen schützen. Wird die Notizkarte in einem Mäppchen getragen, gehört dieses ebenfalls in eine der Brusttaschen.

Aufbewahrung nach dem Spiel[Bearbeiten]

Wenn es in dem Spiel Besonderheiten gab, empfiehlt es sich, die Spielnotizkarte nicht wegzuwerfen, sondern sie aufzubewahren. Die Spielnotizkarte kann dem Schiedsrichter bei einer eventuellen Verhandlung vor dem Sportgericht eine wertvolle Gedankenstütze sein; auch das Gericht selbst kann im Rahmen seiner freien Beweiswürdigung den Umstand, dass der Schiedsrichter bestimmte Vorkommnisse notiert hat, berücksichtigen. Auch sonst kann es empfehlenswert sein, die Spielnotizkarte noch einige Zeit aufzubewahren, für den Fall, dass der Spielausschuss Nachfragen hat, z.B. weil der Schiedsrichter versehentlich vergessen hat, bestimmte Informationen in den Spielbericht zu übertragen.

Siehe auch:[Bearbeiten]