Strafstoß

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Ein Spieler vor der Ausführung des Strafstoßes. Nur der Schütze und der Torhüter dürfen sich im Strafraum oder Teilkreis aufhalten, zusätzlich natürlich der Schiedsrichter.

Der Strafstoß ist eine Spielstrafe. Er wird im Volksmund auch Elfmeter genannt.

Vorbereitung[Bearbeiten]

Der Schiedsrichter sollte sicherstellen, dass der Schütze feststeht. Meistens ergibt sich das daraus, dass ein Spieler der ausführenden Mannschaft sich den Ball nimmt und ihn hinlegt. Bestehen aber geringste Zweifel daran, wer der Schütze ist, muss der Schiedsrichter nachfragen. Sind sich die Spieler nicht einig, wer schießt, ist der Spielführer der Ansprechpartner für den Schiedsrichter und muss entscheiden und mitteilen, wer ausführt. Zweifel, wer den Strafstoß ausführt, kann es insbesondere dann geben, wenn alle Spieler der ausführenden Mannschaft den Strafraum verlassen.

Position der Spieler[Bearbeiten]

Der Torwart muss sich auf der Linie befinden und nach vorn sehen. Er darf auf der Linie an beliebiger Stelle stehen und sich auf der Linie auch bewegen. Der Schütze muss sich zur Ausführung hinter dem Ball befinden. Ob er Anlauf von innerhalb oder außerhalb des Strafraums nimmt, ist ihm überlassen. Alle anderen Spieler müssen sich aufhalten

  • außerhalb des Strafraums (beachte: die Linien gehören zum Strafraum),
  • mit 9,15 Abstand vom Ball/Strafstoßpunkt; dieser Abstand wird außerhalb des Strafraums markiert von dem Teilkreis, und
  • hinter dem Ball.

Indirekte Ausführung[Bearbeiten]

Der Ball muss beim Strafstoß nach vorn gespielt werden. Das bedeutet, er muss sich (auch) in Richtung des Tors bewegen. Ob er sich dabei auch oder gar überwiegend zur Seite bewegt, spielt keine Rolle. Es ist daher möglich und zulässig, den Strafstoß sehr schräg nach vorn zu spielen, und dort kann ein Mitspieler des Schützen den Torschuss versuchen. Diese indirekte Ausführung des Strafstoßes ist keine unsportliche Täuschung, sondern zulässig.

Verlängerung der Spielzeit[Bearbeiten]

Für die Ausführung des Strafstoßes muss die Spielzeit verlängert werden. Es ist daher ein Regelverstoß, das Spiel bei fälligem Strafstoß abzupfeifen, bevor dieser ausgeführt wurde. Das bedeutet: War die Spielzeit eigentlich schon abgelaufen, bevor der Schiedsrichter das Spiel mit dem Strafstoßpfiff unterbrochen hat (weil der Schiedsrichter richtigerweise nicht während eines aussichtsreichen Angriffs abpfeifen wollte), muss der Strafstoß noch ausgeführt werden. Muss der Strafstoß wiederholt werden, sind auch die Wiederholungen noch auszuführen.

In diesem Fall ist nur noch die Wirkung des Strafstoßes abzuwarten. Einige Schiedsrichter verstehen darunter, dass nur noch die direkte Wirkung abzuwarten, also auch ein sofortiger Nachschuss nicht mehr zuzulassen ist. Das mag regelgerecht sein, allerdings wird das Spiel erst durch den tatsächlichen Abpfiff beendet; diese Vorgehensweise setzt den Schiedsrichter also dem Risiko aus, dass bei einem sehr schnell ausgeführten erfolgreichen Nachschuss nicht aufklärbar ist, ob der Ball vor oder nach dem Pfiff die Linie überschritten hat - eine denkbar unglückliche Situation. Besser ist es daher, einen sofortigen Nachschuss noch abzuwarten, wenn der Torwart den Ball dem Schützen oder einem Mitspieler des Schützen, der sich im Strafraum befindet, direkt vor die Füße abwehrt oder der Ball von Pfosten oder Latte einem Mitspieler des Schützen im Strafraum vor die Füße fällt. Auf jeden Fall muss jedoch sofort abgepfiffen werden, wenn die Situation auch nur halbwegs geklärt ist, also z.B. wenn der Ball vom Torwart oder von Latte oder Pfosten zur Seite oder weit nach vorn wegspringt oder die verteidigende Mannschaft Ballbesitz erlangt.

Dies alles gilt nicht, wenn die Spielzeit erst während der Vorbereitung des Strafstoßes abläuft. Denn dann kann die durch die Vorbereitung des Strafstoßes verlorene Zeit ohnehin nachgespielt werden. Es muss dann - wie sonst auch - erst abgepfiffen werden, wenn die Situation klar bereinigt ist, wenn nicht sogar eine längere Nachspielzeit nötig ist.

Vergehen beim Strafstoß[Bearbeiten]

Warnung: Der Inhalt dieses Artikels wurde als lückenhaft markiert. Dies kann insbesondere bedeuten, dass der Inhalt dieses Artikels die Regeln oder deren Auslegung nicht vollständig wiedergeben oder lückenhaft darstellen. Falls die Lücken nicht offenkundig sind, finden sich möglicherweise auf der Diskussionsseite des Artikels mehr Informationen.

Wichtig ist beim Strafstoß: Immer erst die Wirkung abwarten. Das bedeutet, dass man abwartet, was passiert (Tor, daneben, Torwart wehrt ab, Torwart hält sicher usw.), bevor man das Vergehen ggf. abpfeift. Der Grund liegt darin, dass die Spielfortsetzungen beim Strafstoß (fast) immer von der Anwendung der Vorteilsregel abhängen.

Vergehen des Schützen und seiner Mitspieler[Bearbeiten]

Vergehen der verteidigenden Mannschaft[Bearbeiten]

Spielfortsetzung[Bearbeiten]

Persönliche Strafen[Bearbeiten]

Handzeichen und Stellungsspiel[Bearbeiten]

Handzeichen[Bearbeiten]

Stellungsspiel mit neutralen Assistenten[Bearbeiten]

Stellungsspiel ohne neutrale Assistenten[Bearbeiten]

Taktik des Schiedsrichters[Bearbeiten]

Strafstoß oder nicht?[Bearbeiten]

Der Strafstoß ist die härteste Spielstrafe, weil er mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Tor führt. Er kann also spielentscheidend sein. Man sollte einen Strafstoß daher nicht leichtfertig verhängen, sondern nur, wenn man sich (nahezu) 100%ig sicher ist. Die meisten Schiedsrichter sind bei kleinen Fouls (z.B. Rempler und Trikotzupfer) der Verteidiger im Strafraum auch etwas großzügiger als außerhalb. Unter dem Strich sieht man als Schiedsrichter mit einem zu Unrecht gegebenen (und verwandelten) Strafstoß noch schlechter aus als mit einem verwehrten Strafstoß.

Strafstoß geben[Bearbeiten]

Der Strafstoßpfiff sollte laut und relativ lang sein, also insgesamt sehr eindringlich. Dazu zeigt man mit einer Hand auf die Strafstoßmarke (Elfmeterpunkt). Danach sollte der Schiedsrichter noch das Vergehen durch Handzeichen anzeigen, z.B. Handspiel. Es empfiehlt sich nicht, sich selbst direkt zum Punkt zu begeben, weil dies rudelmäßige Proteste noch begünstigt. Besser ist es, erst einmal etwas außen an der Strafraumgrenze zu bleiben. Gerade bei Strafstoßentscheidungen darf man sich nicht den geringsten Zweifel anmerken lassen.

Umgang mit Protesten[Bearbeiten]

Weil der Strafstoß die härteste Spielstrafe ist, führt er häufig zu Protesten. Da eine gewisse Emotionalität bei Strafstoßentscheidungen wegen ihrer großen Bedeutung verständlich ist, sollte der Schiedsrichter hier etwas großzügiger sein. Keinesfalls sollte man sich von Protesten irgendwie einschüchtern lassen. Man kann durchaus etwas wie "Ich bin mir ganz sicher, da gibt es nichts zu diskutieren" sagen. Darüber hinaus sollte man sich aber in keine Diskussionen verwickeln lassen. Hilfreich kann es sein, einfach mit der ausführenden Mannschaft zur Durchführung zu schreiten und/oder den Torwart auf die Linie zu bitten. Wenn man einfach unbeirrt die Ausführung vorbereitet, stellen sich die Proteste häufig schnell ein.

Persönliche Strafen[Bearbeiten]

Bei der Frage, ob für das strafstoßwürdige Vergehen auch eine persönliche Strafe ausgesprochen werden muss, sollte die Härte der Spielstrafe ein bisschen Berücksichtigung finden. Klare Verwarnungen oder Feldverweise müssen natürlich erteilt werden. Bei Vergehen an der Grenze zur Verwarnung kann man die Karte im Zweifel aber eher stecken lassen, der Strafstoß ist (auch für den schuldigen Spieler persönlich, dem die Verursachung eines Strafstoßes in der Regel unangenehm ist) manchmal schon Strafe und Warnung genug.

Vergehen und Wiederholungen[Bearbeiten]

Bei den Vergehen beim Strafstoß ist übermäßige Kleinlichkeit nicht sinnvoll. Es sind Fälle überliefert, in denen ein Schiedsrichter einen Strafstoß fünfmal oder öfter hat wiederholen lassen - damit verkommt die Ausführung zur Posse und kostet den Schiedsrichter Autorität. Unter Torwarten ist es üblich, dass sie unmittelbar vor der Ausführung einen kleinen Schritt nach schräg vorn (also vor die Linie) machen, um dann leicht diagonal abspringen zu können; dies sollte man durchgehen lassen. Auch bei den übrigen Spielern sollte ein (räumlich und zeitlich) geringfügiges zu frühes Eindringen in den Strafraum toleriert werden. Allein über die irreguläre Ausführung (insb. verbotene Finte) durch den Schützen sollte niemals hinweggesehen werden.

Assistenten[Bearbeiten]

Strafstöße sollten unbedingt Teil der Absprache vor dem Spiel zwischen dem Schiedsrichter und seinen Assistenten sein. Es gibt kaum Situationen, in denen ein Gespann schlechter aussieht, als wenn der Assistent einen Strafstoß anzeigt und der Schiedsrichter ihn überstimmt. Viele Schiedsrichter verbitten sich das Anzeigen von strafstoßwürdigen Vergehen durch die Assistenten. Häufig werden auch (mehr oder weniger) verdeckte Zeichen vereinbart, z.B. das Heben der Fahne am herunterhängenden Arm, das Laufen um die Eckfahne oder einen Schritt aufs Feld gehen.

Besondere Vorkommnisse[Bearbeiten]

Platzt der Ball nach der Ausführung des Strafstoßes, aber noch bevor der Ball von einem anderen Spieler, dem Pfosten oder der Querlatte berührt wurde, wird der Strafstoß wiederholt. Dies ist eine Ausnahme gegenüber allen anderen Spielfortsetzungen und wird in der Regel 2 festgelegt.

Videobeispiele[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]