Feldverweis auf Dauer
Der Feldverweis auf Dauer (oft abgekürzt als FaD) ist eine persönliche Strafe, die vom Schiedsrichter im Rahmen seiner Strafgewalt ausgesprochen werden kann. Sie erfolgt üblicherweise durch das Zeigen einer roten Karte.
Das Verhängen eines Feldverweises auf Dauer bedeutet den sofortigen Ausschluss des bestraften Spielers vom laufenden Spiel. Darüber hinaus ist der Feldverweis auf Dauer in der Regel mit einer Spielsperre des Spielers für nachfolgende Spiele belegt. Die Details hierzu regelt die Ausschreibung des jeweiligen Wettbewerbs. Erhält ein aktiver Spieler einer Mannschaft nach dem Beginn des Spiels und vor Abpfiff den FaD, so darf die Mannschaft den verwiesenen Spieler nicht durch einen anderen Spieler ersetzen, sondern wird entsprechend in ihrer Mannschaftsstärke um einen Spieler reduziert. Erhält hingegen ein Auswechselspieler einen FaD, muss die Mannschaftsstärke nicht reduziert werden.
Der FaD kann solange gegen einen Spieler ausgesprochen werden, wie er der Strafgewalt des Schiedsrichters untersteht.
In einigen Wettbewerben, insbesondere im Nachwuchsbereich oder beim Fußball in der Halle, kann der Schiedsrichter neben der Verwarnung und dem FaD auch noch den Feldverweis auf Zeit aussprechen. Hierbei wird der bestrafte Spieler für eine gewisse Zeit vom Spiel ausgeschlossen, kann nach Ablauf der Strafzeit aber wieder am Spiel teilnehmen.
Bedeutung des Feldverweises auf Dauer im Spiel[Bearbeiten]
Ein Spieler, gegen den der Feldverweis auf Dauer verhängt wurde, muss das Spielfeld sowie seine Umgebung und die Technische Zone unmittelbar verlassen.
In der Praxis kleinerer Amateurspielfelder bedeutet dies, dass der Spieler den Innenraum verlassen muss, sich also (wenn er nicht ganz weg, z.B. unter die Dusche geht) hinter ein eventuell vorhandenes Geländer stellen muss. Wo es keine Absperrung gibt, dürfte der Innenraum hinter einer eventuell vorhandenen Tartanbahn zu Ende sein. Gibt es überhaupt keine sichtbare Abgrenzung des Innenraums, sollte der Schiedsrichter gleichwohl auf einen angemessenen Abstand (einige Meter) vom Spielfeld und den Auswechselbänken bestehen.
Personen, die des Feldes verwiesen werden können[Bearbeiten]
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Ein Feldverweis auf Dauer kann gegen alle Spieler beider Mannschaften ausgesprochen werden. Dabei sind neben den aktiven Spielern die Auswechselspieler und ausgewechselten Spieler ausdrücklich eingeschlossen.
Vergehen, die mit dem Feldverweis auf Dauer bestraft werden[Bearbeiten]
Ein Spieler wird auf Dauer des Feldes verwiesen, wenn er eines der folgenden sieben Vergehen begeht:
- grobes Foulspiel,
- Tätlichkeit,
- Anspucken eines Gegners oder einer anderen Person,
- Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer offensichtlichen Torchance des Gegners durch verbotenes Handspiel,
- Vereiteln einer offensichtlichen Torchance für einen auf sein Tor zulaufenden Gegenspieler, das durch Freistoß oder Strafstoß zu ahnden ist ("Notbremse"),
- anstößige, beleidigende oder schmähende Gebärden,
- zweite Verwarnung im selben Spiel ("gelb-rote Karte").
Besonderheit: gelb-rote Karte[Bearbeiten]
Ein Spieler ist auch dann auf Dauer des Feldes zu verweisen, wenn er die zweite Verwarnung im selben Spiel erhält.
Der Schiedsrichter zeigt dem Spieler in diesem Fall für sein Vergehen zunächst die gelbe Karte und spricht damit die zweite Verwarnung aus. Unmittelbar im Anschluss zeigt er dem Spieler dann die rote Karte und verweist ihn damit auf Dauer des Feldes.
Im laufenden Spiel hat eine gelb-rote Karte dieselben Konsequenzen wie ein FaD, der aufgrund eines feldverweiswürdigenden Vergehens ausgesprochen worden ist: Der Spieler muss das Spielfeld, seine Umgebung und die Technische Zone verlassen. Auch muss sich die bestrafte Mannschaft entsprechend um einen Spieler reduzieren, wenn es sich bei dem bestraften Spieler um einen aktiven Spieler der Mannschaft gehandelt hat.
In der weiteren Konsequenz im Anschluss an das laufende Spiel grenzt sich die gelb-rote Karte jedoch vom Feldverweis auf Dauer ab, weswegen im Spielbericht unbedingt zwischen gelb-roter und "glatt roter" Karte unterschieden werden muss. Die Ausschreibung des Wettbewerbs regelt die Konsequenzen einer gelb-roten Karte gegen einen Spieler. In der Regel ist die gelb-rote Karte entweder gar nicht mit einer Sperre belegt oder aber mit einer Sperre für das nachfolgende Spiel im selben Wettbewerb.
Umgang mit Spielern, die des Feldes verwiesen wurden[Bearbeiten]
Erhält ein Spieler einen Feldverweis auf Dauer per gelb/roter oder roter Karte, muss dieser das Spielfeld und den Innenraum unverzüglich verlassen. Er darf sich somit nicht auf die Ersatzbank setzen oder in der Zechnischen Zone aufhalten. Stattdessen muss der Spieler sich beispielsweise in den Zuschauerbereich oder in die Kabinen begeben.
Sieht ein Spieler vom Schiedsrichter die rote Karte, wartet der Schiedsrichter mit der Spielfortsetzung so lange, bis der Spieler den Innenraum verlassen hat. In Spielen im Gespann achtet der Assistent oder Vierte Offizielle darauf.[1]
Feldverweis vor Spielbeginn und nach Spielende[Bearbeiten]
Spieler können auch vor dem Spielbeginn einen Feldverweis erhalten, wenn sie ein entsprechendes Vergehen begehen, beispielsweise eine Beleidigung. Dies hat in jedem Fall zur Folge, dass der betreffende Spieler nicht an dem Spiel teilnehmen darf. Was dies für die gesamte Mannschaft hinsichtlich der Teamliste bedeutet, ist gemäß Regel 3 abhängig von dem genauen Zeitpunkt des Feldverweises und wird entsprechend nachfolgend aufgelistet[2]:
- Erhält der Spieler den Feldverweis, bevor die Teamliste an den Schiedsrichter übergeben ist, darf der verwiesene Spieler natürlich nicht auf der Teamliste stehen, da er an dem Spiel in keiner Funktion teilnehmen darf. Die Mannschaft kann aber alle verfügbaren Plätze auf der Teamliste nutzen, wenn genügend andere Spieler zur Verfügung stehen.
- Erhält der Spieler den Feldverweis, nachdem die Teamliste an den Schiedsrichter übergeben wurde, aber noch vor dem Anstoß, wird der verwiesene Spieler von der Teamliste gestrichen und der Platz darf nicht anderweitig ersetzt werden.
- War der verwiesene Spieler für die Startaufstellung eingeplant, darf ein Auswechselspieler den Platz in der Startaufstellung einnehmen, ohne dass sich das Wechselkontingent der Mannschaft hierdurch reduziert.
Nach dem Spiel ist ein Feldverweis ebenfalls möglich, solange der Schiedsrichter noch die Strafgewalt innehat. Solange der Schiedsrichter noch auf dem Feld steht, kann er den Feldverweis noch durch Zeigen der roten Karte aussprechen. Hat er das Spielfeld bereits verlassen, erfolgt die Aussprache nur noch mündlich. Zusätzlich wird der Vorfall immer im Spielbericht gemeldet (siehe Abschnitt Der FaD im Spielbericht).
Der FaD im Spielbericht[Bearbeiten]
Da ein FaD in der Regel für ein Vergehen verhängt worden ist, das neben der Strafe im laufenden Spiel auch eine weitergehende disziplinarische Maßnahme erfordert, ist ein FaD mit Mehrarbeit im Spielbericht verbunden.
Ein FaD muss vom Schiedsrichter genau begründet werden. Dazu werden die Umstände, die zu der Entscheidung des Schiedsrichters auf einen FaD geführt haben, detailreich beschrieben. Es ist die Entscheidung des Schiedsrichters, ob dies direkt auf dem Spielbericht erfolgen kann, oder ob er einen separaten Sonderbericht verfasst. In vielen Landesverbänden ist darüber hinaus allerdings festgelegt, dass der Schiedsrichter bei einem Feldverweis auf Dauer per roter Karte einen Sonderbericht zu verfassen hat. Bei einer gelb/roten Karte ist dies in der Regel nicht notwendig.
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ DFB Fußball-Regeln, Ausgabe 2020/2021, Seite 26, Anmerkungen des DFB, Punkte 4 und 5.
- ↑ DFB Fußball-Regeln, Ausgabe 2020/2021, Seite 22