Spielführer

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Ein Spielführer (hier: Cristiano Ronaldo) trägt zur Kennzeichnung eine Binde am Arm.
Eine Binde zur Kennzeichnung des Spielführers

Der Spielführer (häufig auch Kapitän) ist stellvertretend für seine Mannschaft der Ansprechpartner des Schiedsrichters.

Pflichten und Rechte des Spielführers[Bearbeiten]

Der Spielführer einer Mannschaft ist der Ansprechpartner des Schiedsrichters. Grundsätzlich nimmt der Schiedsrichter immer dann mit dem Spielführer Kontakt auf, wenn er eigentlich zur ganzen Mannschaft sprechen würde, also der ganzen Mannschaft eine Information übermitteln oder mit ihr in Interaktion treten möchte.

Er bringt dem Schiedsrichter gegenüber Wünsche der Mannschaft zum Ausdruck, wie der Spielabbruch unter gewissen Bedingungen oder die Verkürzung der Halbzeitpause.

Darüber hinaus nimmt er allerdings auch Hinweise und Anweisungen des Schiedsrichters entgegen. Dies ist beispielsweise relevant, wenn ein Offizieller einer Mannschaft ermahnt oder des Innenraums verwiesen werden soll, oder aber, wenn eine Wiederaufnahme des Spiels derzeit nicht möglich ist (zum Beispiel weil der Torwart sich trotz bereits ausgesprochener Verwarnung weigert, für die Ausführung eines Strafstoßes seine Position im Tor einzunehmen). Außerdem wird der Spielführer durch den Schiedsrichter beispielsweise dann informiert, wenn das Spiel wegen schlechter Witterungsbedingungen zeitweise unterbrochen oder abgebrochen werden muss.

Die Spielführer beider Mannschaften führen zusammen mit dem Schiedsrichter die Seitenwahl durch.

Grundsätzlich ist der Schiedsrichter nicht verpflichtet, irgendeine seiner Entscheidungen gegenüber den Spielern zu begründen. Der Spielführer kann allerdings in einer Spielruhe den Schiedsrichter um Auskunft bitten – zum Beispiel kann er fragen, weshalb eine persönliche Strafe oder ein Strafstoß ausgesprochen worden ist. Diese Bitte hat durch den Spielführer ruhig und angemessen zu erfolgen; außerdem muss der Schiedsrichter natürlich keine Rechenschaft ablegen oder sich auf Diskussionen einlassen.

Grundsätzlich genießt der Spielführer keine besondere Behandlung durch den Schiedsrichter. Insbesondere bei der Beurteilung von unsportlichem Verhalten oder Foulspiels ist beim Spielführer derselbe Maßstab anzuwenden wie bei allen anderen Spielern. Während des laufenden Spiels hat der Spielführer auch keinerlei Sonderrechte.[1]

Jede Mannschaft muss zu jedem Zeitpunkt im Spiel einen Spielführer haben. Scheidet der Spielführer (zum Beispiel durch Feldverweis, Verletzung oder Auswechslung) aus dem Spiel aus, ist ein neuer Spieler zum Spielführer zu ernennen. Der ausscheidende Spielführer übergibt die Binde an den neuen Spielführer, der diese anlegt. Eine Information an den Schiedsrichter über den Wechsel des Spielführers ist in der Regel nicht notwendig.

Kennzeichnung[Bearbeiten]

Der Spielführer wird durch eine Binde, die er am Oberarm trägt, gekennzeichnet.[2] Dies ist entsprechend in Regel 4 bezüglich der Ausrüstung der Spieler festgelegt. In vielen Landesverbänden soll der Schiedsrichter ein Fehlen der Binde melden.

Darüber hinaus ist der Spielführer im Spielbericht als solcher zu markieren (oft durch Unterstreichung oder den Zusatz "MK" für Mannschaftskapitän). Im elektronischen Spielbericht wird ein entsprechendes Attribut gesetzt, ähnlich wie das Attribut für den Torwart.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. DFB Fußball-Regeln, Ausgabe 2020/2021, Seite 26, Regel 3, Zusätzliche Erläuterungen des DFB, Punkt 6.
  2. DFB Fußball-Regeln, Ausgabe 2020/2021, Seite 33, Regel 4, Zusätzliche Erläuterungen des DFB, Punkt 3.