Gleichzeitige Vergehen

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Es kann vorkommen, dass in einer Spielsituation mehrere Vergehen begangen werden, bevor der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen hat. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Vergehen gleichzeitig oder sehr schnell hintereinander passieren oder aber wenn der Schiedsrichter die Spielunterbrechung absichtlich verzögert (verzögerter Pfiff).

Spielfortsetzung

Ist dies der Fall, muss der Schiedsrichter dennoch eine Spielfortsetzung festlegen. Dazu kommen die nachfolgenden Kriterien zur Anwendung:

1. Die verschiedenen Vergehen werden von beiden Teams begangen:

  • Die Spielfortsetzung richtet sich nach dem zeitlich zuerst begangenen Vergehen. Hierbei zählen auch Bruchteile von Sekunden.
    • Wurden die Vergehen wirklich absolut zeitgleich begangen, entscheidet der Schiedsrichter auf Schiedsrichter-Ball. Dies ist allerdings in der Praxis nicht empfehlenswert, der Schiedsrichter sollte sich im Zweifelsfall festlegen, welches der Vergehen zuerst begangen worden ist und die entsprechende Spielstrafe festlegen.

2. Die verschiedenen Vergehen wurden von demselben Team begangen:

  • Die Spielstrafe richtet sich nach dem schwersten aller begangen Vergehen.
    • In der Praxis bedeutet dies, dass diejenige aller infrage kommenden Spielstrafen ausgewählt wird, die für das gegnerische Team den größten Vorteil bietet.

Persönliche Strafen

Hinsichtlich der persönlichen Strafen wird für alle Vergehen unabhängig voneinander die vorgesehene persönliche Strafe (Yellow card.svg Verwarnung oder Red card.svg Feldverweis) ausgesprochen.

Begeht ein Spieler dabei zwei verwarnungswürdige Vergehen, die unabhängig voneinander zu bewerten sind, zeigt der Schiedsrichter ihm zunächst gelb und dann gelb/rot. Wichtig ist, dass die beiden Vergehen voneinander abzugrenzen sind:

  • Begeht der Spieler ein Foulspiel, das die Voraussetzungen für ein taktisches Foul sowie für ein rücksichtsloses Foul erfüllt, erhält er dafür dennoch nur die Yellow card.svg gelbe Karte, da es sich dennoch nur um ein Vergehen handelt.
  • Begeht der Spieler ein rücksichtsloses Foulspiel und verhält sich anschließend unsportlich, indem er gegen die Schiedsrichterentscheidung protestiert, erhält er zunächst gelb (für das Foulspiel) und anschließend gelb/rot (für die Unsportlichkeit).
  • Ein weiteres typisches Beispiel ist ein unerlaubter Torjubel, bei dem sich der Spieler zunächst das Trikot auszieht und anschließend auf den Begrenzungszaun klettert. Obwohl es sich um einen Torjubel handelt, sind hier beide Unsportlichkeiten zu ahnden: gelb und dann gelb/rot.

Begeht ein Spieler ein Yellow card.svg verwarnungswürdiges und ein Red card.svg rotwürdiges Vergehen, zeigt der Schiedsrichter allerdings direkt die rote Karte; die theoretisch zusätzliche gelbe Karte entfällt.

Quellenangaben