Feldverweis auf Dauer

Aus Schiriwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die rote Karte, mit welcher der Feldverweis auf Dauer symbolisiert wird
Der Schiedsrichter spricht durch Zeigen der roten Karte den FaD aus
Der argentinische Schiedsrichter Héctor Baldassi zeigt dem Portugiesen Ricardo Costa die rote Karte (Spanien – Portugal, Weltmeisterschafts-Endrunde 2010)

Der Feldverweis auf Dauer (oft abgekürzt als FaD) ist eine persönliche Strafe, die vom Schiedsrichter im Rahmen seiner Strafgewalt ausgesprochen werden kann. Sie erfolgt üblicherweise durch das Zeigen einer roten Karte.

Das Verhängen eines Feldverweises auf Dauer bedeutet den sofortigen Ausschluss des bestraften Spielers vom laufenden Spiel. Darüber hinaus ist der Feldverweis auf Dauer in der Regel mit einer Spielsperre des Spielers für nachfolgende Spiele belegt. Die Details hierzu regelt die Ausschreibung des jeweiligen Wettbewerbs. Erhält ein aktiver Spieler einer Mannschaft nach dem Beginn des Spiels und vor Abpfiff den FaD, so darf die Mannschaft den verwiesenen Spieler nicht durch einen anderen Spieler ersetzen, sondern wird entsprechend in ihrer Mannschaftsstärke um einen Spieler reduziert. Erhält hingegen ein Auswechselspieler einen FaD, muss die Mannschaftsstärke nicht reduziert werden.

Der FaD kann solange gegen einen Spieler ausgesprochen werden, wie er der Strafgewalt des Schiedsrichters untersteht.

In einigen Wettbewerben, insbesondere im Nachwuchsbereich oder beim Fußball in der Halle, kann der Schiedsrichter neben der Verwarnung und dem FaD auch noch den Feldverweis auf Zeit aussprechen. Hierbei wird der bestrafte Spieler für eine gewisse Zeit vom Spiel ausgeschlossen, kann nach Ablauf der Strafzeit aber wieder am Spiel teilnehmen.

Bedeutung des Feldverweises auf Dauer im Spiel

Ein Spieler, gegen den der Feldverweis auf Dauer verhängt wurde, muss das Spielfeld sowie seine Umgebung und die Technische Zone unmittelbar verlassen.

In der Praxis kleinerer Amateurspielfelder bedeutet dies, dass der Spieler den Innenraum verlassen muss, sich also (wenn er nicht ganz weg, z.B. unter die Dusche geht) hinter ein eventuell vorhandenes Geländer stellen muss. Wo es keine Absperrung gibt, dürfte der Innenraum hinter einer eventuell vorhandenen Tartanbahn zu Ende sein. Gibt es überhaupt keine sichtbare Abgrenzung des Innenraums, sollte der Schiedsrichter gleichwohl auf einen angemessenen Abstand (einige Meter) vom Spielfeld und den Auswechselbänken bestehen.

Personen, die des Feldes verwiesen werden können

Warnung: Der Inhalt dieses Artikels wurde als veraltet markiert. Dies kann insbesondere bedeuten, dass sich der Inhalt dieses Artikels auf Regeln bezieht, die inzwischen nicht mehr gültig sind, oder auf eine geänderte Auslegung. Möglicherweise finden sich auf der Diskussionsseite des Artikels mehr Informationen.

Ein Feldverweis auf Dauer kann gegen alle Spieler beider Mannschaften ausgesprochen werden. Dabei sind neben den aktiven Spielern die Auswechselspieler und ausgewechselten Spieler ausdrücklich eingeschlossen.

Vergehen, die mit dem Feldverweis auf Dauer bestraft werden

Ein Spieler wird auf Dauer des Feldes verwiesen, wenn er eines der folgenden sieben Vergehen begeht:

  • grobes Foulspiel,
  • Tätlichkeit,
  • Anspucken eines Gegners oder einer anderen Person,
  • Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer offensichtlichen Torchance des Gegners durch verbotenes Handspiel,
  • Vereiteln einer offensichtlichen Torchance für einen auf sein Tor zulaufenden Gegenspieler, das durch Freistoß oder Strafstoß zu ahnden ist ("Notbremse"),
  • anstößige, beleidigende oder schmähende Gebärden,
  • zweite Verwarnung im selben Spiel ("gelb-rote Karte").

Besonderheit: gelb-rote Karte

Die gelb-rote Karte

Ein Spieler ist auch dann auf Dauer des Feldes zu verweisen, wenn er die zweite Verwarnung im selben Spiel erhält.

Der Schiedsrichter zeigt dem Spieler in diesem Fall für sein Vergehen zunächst die gelbe Karte und spricht damit die zweite Verwarnung aus. Unmittelbar im Anschluss zeigt er dem Spieler dann die rote Karte und verweist ihn damit auf Dauer des Feldes.

Im laufenden Spiel hat eine gelb-rote Karte dieselben Konsequenzen wie ein FaD, der aufgrund eines feldverweiswürdigenden Vergehens ausgesprochen worden ist: Der Spieler muss das Spielfeld, seine Umgebung und die Technische Zone verlassen. Auch muss sich die bestrafte Mannschaft entsprechend um einen Spieler reduzieren, wenn es sich bei dem bestraften Spieler um einen aktiven Spieler der Mannschaft gehandelt hat.

In der weiteren Konsequenz im Anschluss an das laufende Spiel grenzt sich die gelb-rote Karte jedoch vom Feldverweis auf Dauer ab, weswegen im Spielbericht unbedingt zwischen gelb-roter und "glatt roter" Karte unterschieden werden muss. Die Ausschreibung des Wettbewerbs regelt die Konsequenzen einer gelb-roten Karte gegen einen Spieler. In der Regel ist die gelb-rote Karte entweder gar nicht mit einer Sperre belegt oder aber mit einer Sperre für das nachfolgende Spiel im selben Wettbewerb.

Umgang mit Spielern, die des Feldes verwiesen wurden

Erhält ein Spieler einen Feldverweis auf Dauer per gelb/roter oder roter Karte, muss dieser das Spielfeld und den Innenraum unverzüglich verlassen. Er darf sich somit nicht auf die Ersatzbank setzen oder in der Zechnischen Zone aufhalten. Stattdessen muss der Spieler sich beispielsweise in den Zuschauerbereich oder in die Kabinen begeben.

Sieht ein Spieler vom Schiedsrichter die rote Karte, wartet der Schiedsrichter mit der Spielfortsetzung so lange, bis der Spieler den Innenraum verlassen hat. In Spielen im Gespann achtet der Assistent oder Vierte Offizielle darauf.[1]

Der FaD im Spielbericht

Da ein FaD in der Regel für ein Vergehen verhängt worden ist, das neben der Strafe im laufenden Spiel auch eine weitergehende disziplinarische Maßnahme erfordert, ist ein FaD mit Mehrarbeit im Spielbericht verbunden.

Ein FaD muss vom Schiedsrichter genau begründet werden. Dazu werden die Umstände, die zu der Entscheidung des Schiedsrichters auf einen FaD geführt haben, detailreich beschrieben. Es ist die Entscheidung des Schiedsrichters, ob dies direkt auf dem Spielbericht erfolgen kann, oder ob er einen separaten Sonderbericht verfasst.

Wird ein handschriftlicher Spielbericht verwendet, ist es nahezu immer empfehlenswert, einen Sonderbericht zu verfassen, da der Platz auf dem Spielbericht in der Regel nicht ausreicht, die Umstände genau zu beschreiben. Kommt hingegen der elektronische Spielbericht zum Einsatz, können die Umstände auch im Feld "Sonstige Vorkommnisse" geschildert werden, da hier das Problem des fehlenden Platzes nicht besteht. Ob der Schiedsrichter trotzdem einen Sonderbericht verfasst, sollte anhand der Schwere des Vergehens, der Stimmung nach Abpfiff sowie der allgemeinen Situation entschieden werden. Im Zweifelsfall ist der Sonderbericht vorzuziehen, da dieser vom Schiedsrichter in Ruhe von Zuhause verfasst werden kann.

Anmerkungen

  1. DFB Fußball-Regeln, Ausgabe 2020/2021, Seite 26, Anmerkungen des DFB, Punkte 4 und 5.